Stellungnahme der Fanhilfe 1907 zum Thema Block Z
Aktuell schlägt der Standort der (lauten) Anhängerschaft der Kickers Wellen. Zumindest der Zeitpunkt überrascht.
Kurz zurückgespult: Mit dem Aufstieg in die Dritte Liga zur Saison 2016 / 17 musste die aktive Fanszene ihren angestammten Platz im Block B auf der Haupttribüne verlassen und siedelte in den Block 1 hinters Tor um. Auflagen von DFL & Co. machten diesen Schritt notwendig. Auch vereinsseitige Belange waren hierfür maßgeblich. Der Umzug hat aufseiten der Fans keine Jubelstürme hervorgerufen, aber man hat sich arrangiert. Wichtig dafür war der stets offene Dialog zwischen Fans und Verein.
Zurück in die aktuelle Spielzeit, zurück in die Regionalliga Bayern. Der aktive Teil der Fanszene findet sich seit dieser Spielzeit im Block Z ein. Es läuft super. Die Mannschaft spielt attraktiven Fußball, der Support von den Rängen ist überragend und die regionale Presse lässt in keinem Bericht die großartige Kulisse unerwähnt. Die Stimmungskurve in Verein und Umfeld zeigt nach einigen trüben Jahren steil nach oben.
Wer könnte einem da die gute Laune verderben?
Richtig: die Stadt Würzburg.
Vor dem Heimspiel gegen Wacker Burghausen wurde in der obligatorischen Sicherheitsbesprechung der neue Standort plötzlich thematisiert. Der Stadtverwaltung ist dieser offensichtlich ein Dorn im Auge.
Man habe beim Verein angefragt, wie sie die Baugenehmigung und das vereinbarte Sicherheitskonzept erfüllen wollen. Vordergründig geht es um Haftungsfragen und „polizeiliche Belange“. Man droht mehr oder weniger direkt mit „gesetzlichen Regelungen“ und der Möglichkeit „eine Reihe von Maßnahmen“ durchsetzen zu können.
Auf welcher rechtlichen Grundlage geschieht das?
Die Karten für diesen Bereich sind frei verkäuflich, personalisierte Tickets gibt es nicht. Wer entscheidet, wer wo stehen oder sitzen darf? Die Ordnungs- u. Sicherheitsbehörden?
Ein paar Hundert Meter Luftlinie entfernt, in der tectake-Arena, stehen die Zuschauer ebenfalls. Auch auf den Sitzplätzen, egal ob bei den Heimspielen der Baskets oder bei Konzerten. Polizeiliche Bedenken scheint es dort nicht zu geben. Warum sollte das am Dallenberg nicht funktionieren?
Hier kommen die „polizeilichen Belange“ ins Spiel. Die Polizei sieht plötzlich Schwierigkeiten bei der Fantrennung. Die aktuelle Trennung erfolgt, wie im Sicherheitskonzept des Vereins beschrieben: Der Gästeanhang gelangt über einen separaten Eingang in Block 4b. Die Blöcke 4a, 5 und 6 bleiben geschlossen. Einzige Ausnahmen sollen die Spiele gegen Schweinfurt und die Bayern Amateure sein, aber auch hierfür gibt es ein schlüssiges Konzept.
Eine unzureichende Fantrennung gibt es also nicht. Heim- u. Gästefans stehen durch Zäune und Pufferblöcke voneinander getrennt in ihren Blöcken. Das ist deutlich mehr als auf vielen Sportplätzen der Regionalliga Bayern.
Und überhaupt, was ist mit den Zuschauern in den Blöcken 2 und 3, stehen sie doch viel näher am Gästeanhang? Sind die per se weniger gefährlich als andere? Oder liegt vielleicht genau hier der eigentliche Grund, warum Fans und Verein mal wieder Steine in den Weg gelegt werden – eine Vorverurteilung als Sicherheitsrisiko all derer, die im Block Z für Stimmung sorgen?
Für uns eine unnötige Diskussion zu einem unnötigen Zeitpunkt.
In diesem Sinne: Steht auf, wenn ihr Kickers seid!